Donnerstag, 29. März 2007

4x107 = 428 €

Si est voluntas tua me hoc traducere, apere tuam borsam et solve primum partem raudusculi expectandi. Quattuor horae constant usitata summa.
Salve Bloggi, Commodor tuus!

Sonntag, 25. März 2007

Über Apitifs, Digestifs & Impitifs

Die heilige Larissa (das ist heute) trank vor dem Essen immer gerne einen Aperitif & hinterher für gewöhnlich einen Digestif. Vor dem Aperitif (neudeutsch Apitif) bzw. nach dem Digestif war ausreichend Platz für Imperatifs (neudeutsch Impitif), am liebsten hatte sie die kategorischen. Eine Imperatifabhängigkeit war die logische Folge. Da Commodores Bloggwart neulich Interesse an der kategorischen Imperatifrezeptur kund getan hatte & Bloggwarts Commodore sich nicht lumpen läßt, wenn es um die Interessen seines Bloggwarts geht, hier das Rezept in der commodoretypischen delphischen Verschlüsselung (wobei jedoch nicht die gute Pythia seine Muse war, sondern die berühmte Kellertheaterdiva Ruth Weniger, die wiederum Kant zitierte, & zwar, als dieser gerade Vergil zitierte):
"Gib dem Unglück nicht nach, sondern trete ihm umso mutiger entgegen!"
Der gute Immanuel mixte daraus seinen ka(n)tegorischen Impitif, der da lautet:
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten können".
Beachte hier bitte die Befehlsform am Anfang des Satzes, aus der irgendwann infolge Konsonantenverschiebung, also möglicherweise auf Grund eines simplen Tippfehlers, der Name eines berühmten Schriftstellers entstand - "Handke so, dass die Maxime..." etcetc. Das neue Verb hieße dann handken - handkte - gehandkt & ist ähnlich schwierig zu konjugieren wie röntgen - röntgte - geröntgt.
Laß dir den Impitif gut munden. Wohl bekomms!

Mittwoch, 21. März 2007

Über Platanen, Pheromone & Laurie Anderson´s Omi

Sonntags, am St.-Eduard-Tag, entschloß ich mich zum Erstellen eines neuen Blogs am folgenden Tag, jenem des hl. Josefs übrigens, kam aber ebensowenig dazu wie am darauf folgenden Tag, dem St.-Wolframs-Tag. Heute ist hl. Alex & es ist soweit, liebe Freunde aus dem südlichen Grenzlande, die ihr mich schon der Trägheit geziehen habt! Zu St. Eduard inspirierte mich (wie eigentlich jeden Morgen um 6) der Anblick der riesigen weißen Platane in der Hundezone des Olympiaparks. Sie verliert im Herbst als letzter Baum ihre Blätter & treibt im Frühling erst aus, wenn das frische Grün ringsum schon anfängt wie fauliger Kochsalat auszusehen. Die Leute glauben deshalb, der gute Baum sei abgestorben. Außer Snoopy & mir kein weiterer Warmblüter im Olympiapark, der so heißt, weil in einem der angrenzenden Wohnblöcke (-blögge?) das Olympiakino untergebracht war, das vor Jahrzehnten einer BILLA Platz machen musste. Es war ruhig & windstill, sodass man den Harnstrahl meines Terriers plätschern hören konnte (Eau terriere). Der Kondensstreifen eines Jets schien geradewegs aus dem kahlen Geäst meiner Platane herauszuwachsen & zog sich schließlich lautlos (so hoch flog der Flieger; oder es war einfach Superman, der einen Furz ließ) über den stahlblauen Himmel in Richtung Breitensee. Commodore war ergriffen, sackte Snoopys Häufchen, von dem sich dieser hinter dem Platanenstamm gelöst hatte, in ein geschmeidiges Plastikgebinde & warf es aus gut 4 1/2 m Entfernung zielsicher in einen Mistkübel. Das ergab ein signifikantes Geräusch, das nebst Snoopys Gepinkle das einzige Geräusch dieses Sonntagmorgens war... Als der Commodore diese Impression zu St.Wolfram in seinem Bunker endlich Blog werden lassen wollte, rief ihn sein Bloggwart an... Der Anruf erfolgte unmittelbar nach einem Arbeitsunfall im Breitenseer Bunker. Kollege D., der nur eine Spur besser deutsch spricht als der Commodore türkisch, hatte sich beim Reparieren einer Doppelleiter, der eine Sprosse gefehlt hatte, mit der Bogensäge brutal in die linke Daumenwurzel gesägt - ein 3 bis 4cm langer, aufklaffender Schnitt, aus welchem -oh Wunder- kein Blut sprudelte (dem hl. Wolfram sei Dank!). Während ich D.´s Wunde fachgerecht versorgte, erzählte mir dieser von ähnlichen Malheurs, die ihm passiert seien & zeigte mir die dazugehörigen Narben. "Immer tief reinschneiden mit Flex oder Trennscheibe , aber nie nix Blut. Erst später. Dann viel Blut. Aber dick", sagte D. fröhlich, belud unseren LKW & fuhr auf unsere Baustelle beim Eier-Huber in Ottakring. Von diesem Vorfall beeindruckt, setzte ich auch meinen Bloggwart darüber in Kenntnis, der entsprechend seiner analytischen Art natürlich gleich pseudowissenschaftlich erklärte, warum D. nicht gleich geblutet hatte. Wenn jemand ein langsamer Denker sei, führte er aus, dann fließe auch das Blut langsamer. Schnelldenker würden demnach auch schnell bluten. Das liege daran, dass die Denkpheromone beschleunigt seien, "falls du überhaupt weißt, was das ist - Pheromone", ätzte er ins Telefon & lieferte mir promptest die Definition. "Ein Pheromon is a klans Dings, wo ma gonz narrisch wird, wamma a Weibal riacht", sagte er. Nach kurzer Debatte einigten wir uns darauf, dass Pheromone quasi der Zündstoff für sexuelle Übergriffe seien. Bevor mein Bloggwart auflegte, weil ihn ein Fahrgast beanspruchte, informierte er mich noch über den ursprünglichen Grund seines Anrufs: wir hatten nämlich den Jahrestag unseres Kennenlernens zu feiern verabsäumt. Das war damals im Englisch-Fortgeschrittenen-Kurs des ABC-Instituts in der Mariannengasse gewesen, als ich in den Pausen immer draußen am Gehsteig Zigarette rauchend auf & ab gegangen war, von ihm durchs Fenster beobachtet & ihn an die Großmutter von Laurie Anderson erinnernd, der sie in einer Ballade ein Denkmal gesetzt hatte. Soweit der St.Alex-Blog. Bin schon neugierig auf Bloggies Kommentar.

Mittwoch, 24. Januar 2007

His master´s voice

Dienstag, 23. Januar 2007

His master´s voice...
... ist eine bruitistische Etüde in beliebig vielen Sätzen für einen Hund, einen Ast, zwei Werfer, eine Mischmaschine, zwei Schiebetruhen, eine Gasflasche, jeweils leer, & zwei Ständer mit Halteverbotstafeln, zu spielen in einem geschlossenen Raum mit spezieller Akustik. Aus 10m Entfernung wird von einem der beiden Werfer der Ast in die Tiefe des Raumes geschleudert, wo sich Mischmaschine, Schiebetruhen, Gasflasche & Halteverbotstafeln befinden. Der Ast sollte eines der angeführten Objekte treffen & von da auf die anderen aufprallen, wobei bis zu sieben verschiedene Töne in einer zufälligen Reihenfolge erzeugt werden. Sobald der Ast eine ruhende Stellung eingenommen hat, wird er vom Hund zu den Werfern apportiert. Die Werfer wechseln einander beim Musizieren ab, was einen besonderen Reiz hat, weil ja jeder eine individuelle Astwurftechnik hat, & unterschiedliche Wurfparabeln erzeugen natürlich eine überaus abwechslungsreiche Klangpalette. Zudem hängt auch viel davon ab, welches der Objekte zuerst getroffen wird bzw. auf welches weitere Objekt der Ast danach prallt etc. Die Welturaufführung von "His master´s voice" fand Anfang Jänner in einem Breitenseer Bunker statt. Die Werfer waren der Commodore & sein Bloggwart, in der Rolle des apportierenden Hundes brillierte Mr. Snörp-Beaverdog, ein kunstsinniger Terrier. Als Wurfinstrument diente den Ausführenden ein hohles Hollerholz, von Mr. Snörp-Beaverdog zu diesem Zweck unmittelbar vor der Performance aus der Hundezone hinter dem Penzinger Friedhof angeschleppt. "His master´s voice" umfasste bei der Premiere 15 Sätze. Mr. Snörp-Beaverdog war danach ziemlich müde. Bloggwart & Commodore leiden heute noch am Tennisarmsyndrom. Man muss leiden können für die Kunst!

Dienstag, 23. Januar 2007

Schneit es zu St. Hartmut, ...

... wird´s erst zu Ostern wieder gut.

Dieser von der Zlöbl-Urli überlieferten altpinzgauer Bauernregel schließe ich mich gerne mit mindestens ebenso anspruchvollen Versen an:

Mit fetten Flocken
fällt nasser Schnee
herab auf Breitensee.
Wie kriege ich jetzt meine Socken
in diesem Bunker wieder trocken?

Die Übersetzung dieses Gedichts ins Mittelpinzgauerische überlasse ich gerne meinem hochverehrten Bloggwart.

Dienstag, 19. Dezember 2006

Sterbetraining

Wenn man vorm laufenden Fernseher einzunicken droht, die Sendung aber zu Ende sehen möchte oder vor anderen nicht den Eindruck erwecken möchte einzuschlafen, bevor noch die Nacht hereingebrochen ist, dann kämpft man mit aller Gewalt gegen den Schlaf an, will nicht loslassen (obwohl Schlaf zumeist die ideale Alternative zum TV-Programm bietet). Sollte man Morpheus nun tatsächlich besiegen, handelt es sich um einen Pyrrhussieg. Man hat gar nichts davon. Besser man nutzt seine Müdigkeit sportlich, als eine Art Sterbetraining. Schließlich wollen wir dereinst, wenn es soweit ist & das letzte Sandkorn lautlos durch die Wespentaille der Sanduhr gerieselt ist, sanft entschlafen. Dazu muss man aber das Loslassen geübt haben. Das Fernsehen leistet uns dabei hilfreiche Dienste. Während ich das tippe, sitzt Snoopy auf meinem Schoß & wärmt meine Eier (es ist winters immer unangenehm feuchtkalt in meinem Bunker), läutet das Telefon... Mein Blogwart, der Taxifahrer ist, beschenkt mich mit einem Zitat aus dem Mund eines Fahrgastes. "Ich wünsch den Politikern, dass sie zu Weihnachten aus den Nasenlöchern scheißen". Sagte die ältliche Dame, nachdem man ihr für die Reparatur ihrer Zahnprothese € 57 abgenommen hatte.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Heiliger Wunibald

Heute morgen keine tote Ratte in Breitensee, dafür ein Paar hellbrauner Herrenhalbschuhe ohne Schnürsenkel (Wunibalds Schuhe?) & eingangs der Dreyhausenstrasse eine einzelne schwarze Socke (Wunibald levitiert mal wieder, wenn auch nicht ganz so bloßfüßig wie sonst immer). Vor der Treppe zum Bunker hinunter diesmal nur eine leere Lackdose (letzten Monat waren es Erbrochenes, eine Urinlacke, Hundekot, ein kaputter PC-Bildschirm, ein Wecken schimmeliges Mischbrot & zwei vergammelte schwarze Kunstlederfauteuils. Morgens um 4 aufgewacht, weil der Vorhang nicht ganz zu war (Mondlicht), & sofort einen dummen Satz gedacht: Erwachsen-Sein bedeutet, dass man alle seine Instinkte & Talente einer Tradition unterordnet, dass man dann jemand ist, der schon einmal gewesen ist, & zwar jemand, der selbst schon jemand anderer gewesen ist, & Erwachsen-Werden - der schmerzhafte Abstieg in dieses Verderben. Daraufhin nicht mehr so richtig einschlafen können. Snoopy geht es gut. Schweren Herzens habe ich ihn seiner Sitterin übergeben. Bin dann mit einem Papiersack mit dem Aufdruck Altwiener Ostermarkt in die S-Bahn eingestiegen & in meinen Bunker gefahren. In 6 Tagen ist Heilig Abend.