Dienstag, 19. Dezember 2006

Sterbetraining

Wenn man vorm laufenden Fernseher einzunicken droht, die Sendung aber zu Ende sehen möchte oder vor anderen nicht den Eindruck erwecken möchte einzuschlafen, bevor noch die Nacht hereingebrochen ist, dann kämpft man mit aller Gewalt gegen den Schlaf an, will nicht loslassen (obwohl Schlaf zumeist die ideale Alternative zum TV-Programm bietet). Sollte man Morpheus nun tatsächlich besiegen, handelt es sich um einen Pyrrhussieg. Man hat gar nichts davon. Besser man nutzt seine Müdigkeit sportlich, als eine Art Sterbetraining. Schließlich wollen wir dereinst, wenn es soweit ist & das letzte Sandkorn lautlos durch die Wespentaille der Sanduhr gerieselt ist, sanft entschlafen. Dazu muss man aber das Loslassen geübt haben. Das Fernsehen leistet uns dabei hilfreiche Dienste. Während ich das tippe, sitzt Snoopy auf meinem Schoß & wärmt meine Eier (es ist winters immer unangenehm feuchtkalt in meinem Bunker), läutet das Telefon... Mein Blogwart, der Taxifahrer ist, beschenkt mich mit einem Zitat aus dem Mund eines Fahrgastes. "Ich wünsch den Politikern, dass sie zu Weihnachten aus den Nasenlöchern scheißen". Sagte die ältliche Dame, nachdem man ihr für die Reparatur ihrer Zahnprothese € 57 abgenommen hatte.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Heiliger Wunibald

Heute morgen keine tote Ratte in Breitensee, dafür ein Paar hellbrauner Herrenhalbschuhe ohne Schnürsenkel (Wunibalds Schuhe?) & eingangs der Dreyhausenstrasse eine einzelne schwarze Socke (Wunibald levitiert mal wieder, wenn auch nicht ganz so bloßfüßig wie sonst immer). Vor der Treppe zum Bunker hinunter diesmal nur eine leere Lackdose (letzten Monat waren es Erbrochenes, eine Urinlacke, Hundekot, ein kaputter PC-Bildschirm, ein Wecken schimmeliges Mischbrot & zwei vergammelte schwarze Kunstlederfauteuils. Morgens um 4 aufgewacht, weil der Vorhang nicht ganz zu war (Mondlicht), & sofort einen dummen Satz gedacht: Erwachsen-Sein bedeutet, dass man alle seine Instinkte & Talente einer Tradition unterordnet, dass man dann jemand ist, der schon einmal gewesen ist, & zwar jemand, der selbst schon jemand anderer gewesen ist, & Erwachsen-Werden - der schmerzhafte Abstieg in dieses Verderben. Daraufhin nicht mehr so richtig einschlafen können. Snoopy geht es gut. Schweren Herzens habe ich ihn seiner Sitterin übergeben. Bin dann mit einem Papiersack mit dem Aufdruck Altwiener Ostermarkt in die S-Bahn eingestiegen & in meinen Bunker gefahren. In 6 Tagen ist Heilig Abend.

Samstag, 16. Dezember 2006

Willkommen, du, der nicht mehr so hinterm Mond

Servus Örnie,

mit dem Schritt in DIESES Medium verläßt du ein wenig den Bereich hinterm Mond - was natürlich nichts an deiner sonstigen Einstellung, hinterm Mond leben zu wollen, ändert.

Heiße dich daher herzlich willkommen in der Erweiterung deiner Welt.


Öndreas