Mittwoch, 4. Juni 2008

wind of change

Sonntag, 8. Juni, Multikultievent am Piaristenplatzl in der Josefstadt, ab 16 Uhr, Literatur, Musik , Kulinarik, Schabbesclub, Gabriela Hütterova, Tschuschenkapelle, Ernst Wünsch, Hang (ein seltener Klang!) & Reggae. Motto: siehe Titel. Übersetzt in etwa: Wind des Wandels. Oder Wechselfurz. Das EM-Match ist sowieso erst abends. Commodore geht hin. Vielleicht sieht man sich ja.

Dienstag, 11. März 2008

Commodore an Reichsmark

Habe mich eingehend mit dem Nenngerät "Praktikant" auseinandergesetzt. In der männlichen Form erkennen wir in der Endsilbe einen namhaften Philosofen (Philos-Ofen!?), der aber auch am Ende von "Trafikant" steht. Wenden wir uns der weiblichen Form zu, also der "Praktikantin". Da ich nicht annehme, dass Herrn Kants Mutti oder seine Frau oder seine Schwester oder seine Tochter "Kantin" genannt wurde, ist es erforderlich, eine erneute Rechtschreibreform zu initiieren. Wir schreiben demnach nicht mehr "die Praktikantin", sondern "die Praktikantine", was entschieden mehr kulinarischen Touch hat. Das heißt aber nicht, dass aus "der Praktikant" automatisch "der Praktikantineur" werden muss. Obwohl es bei "Trafikant" noch mehrere Variationen gibt (z.B. traffic-ant, also Verkehrsameise), beendet der Commodore fürs erste seine Praktikantinen-Visite (nicht zu verwechseln mit Praktikantinnen-Visite!) & grüßt die kleine Welt, die sein Breitensee umgibt. Insbesondere Kärnten gilt dieser Blog. Gesundheit dem Herrn Reichsmark!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Nirgendwohin

Commodore beginnt diesen Tag mit einem bombastischen Nikolausgedicht:

Noch ehe
die vier apokalyptischen Reiter
auf ihren schnaubenden Rossen
unter dem Getöse kicksender Fanfaren
im gestreckten Galopp in die Sägespäne
dieser Jahrmarktsmanege sprengen,
will ich gegangen sein.

Weder hinter den zerschlissenen Vorhang,
der sich teilen wird,
sobald ein Trommelwirbel Schweigen gebietet,
noch anderswohin.
Ich will nirgendwohin
gegangen sein.

Mittwoch, 14. November 2007

Alberich

Alberich hat heute Namenstag, ist aber meines Wissens kein Heiliger, sondern ein Zwergenkönig. Also unter den Zwergen ein ganz Großer. Überaus passende Überleitung zu einer Episode, die sich gestern ereignet hat, mit Beaverdog Snoopy als Protagonist, um nicht zu sagen, Held. Ein- bis zweimal die Woche nimmt Snoopy, dieser 12 kg schwere, kniehohe Bunkerterrier, an einem Gruppenausflug in den Wienerwald zusammen mit 15 bis maximal 20 anderen Hunden teil. Innerhalb dieses Rudels werden die Sozialkontakte gepflegt. Die Teilnehmer kennen einander schon seit geraumer Zeit. Eine lose Rangordnung hat sich dabei natürlich auch ergeben. Rasse, Größe, Geschlecht & Alter spielen in diesem Rudel eine eher untergeordnete Rolle. Snoopys Funktion ist in etwa die eines Unterscharführers, weil er sich für eine spezielle Gruppierung innerhalb des Rudels verantwortlich fühlt. Und es trug sich zu, dass während des abschließenden Spielens auf einer weitläufigen Wiese im Neuwaldegger Schwarzenbergpark eine schwarzweiße Dogge im besten Pubertätsalter, die NICHT zum Rudel gehörte, eine böse Attacke gegen einen älteren Retrieverrüden ritt, ihn mit den geifernden Fängen am Nacken packte & beutelte & schüttelte wie Snoopy zuhause immer seine quietschenden Gummitiere. Snoopy nahm den Vorgang mit Besorgnis wahr, schaltete blitzschnell, bedrohte den fremden Doggenrüden mit extemporiertem Knurren & griff ihn, als das nichts nützte, an, sprang seitlich an ihm hoch & biß ihm links & rechts mit zu Gebote stehender Brutalität dermaßen in die Lefzen, das der Angreifer die Flucht ergriff. Des Commodores Herz ist natürlich mit Stolz erfüllt & der tapfere Terrier machte in der Rudelrangordnung sicher einen Karrieresprung nach oben. Dies war Commodores Alberich-Blog zu gegebenem Anlaß.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Santiago

Genauer gesagt Santiago 13, wahrscheinlich weil dieses Lokal mit dem Bus 13A erreichbar ist. Dann hätte es aber ebenso Santiago 5 heißen können. Diese Schneckentram kurvt ebenfalls dort herum. Wären 13er & 5er S-Bahnen, würde Chris Lohner aus dem Lautsprecher hauchen: "Nächster Halt Kochgasse" &, weil Wien ja eine internationale Metropole ist: "Next stop Cooklane". In dieser Gasse auf Nummer 21 (obwohl weit & breit kein 21er verkehrt) ist das Santiago 13, wo letzten Samstag die szenische Lesung des Hütter-Wünsch-Hörspiels IMMER WENIGER stattgefunden hat. Mit ziemlichem Erfolg. Denn am Samstag, 27.10., geben Hütter-Wünsch dortselbst ihr nächstes Gastspiel. Lesung des SCHABBESCLUBS. Beginn 20 Uhr (wobei 21 Uhr eher einen Bezug zur Hausnummer hätte. Andererseits: um 13 Uhr hätten wir kaum mehr Publikum als um 5). Der Roman wird dort in einer bibliophilen Ausgabe der Privatedition Schreibstudio auch käuflich erwerbar sein. Im Übrigen ist das Santiago 13 ein sehr gemütliches Beisel mit bunt gemischter Klientel.

Dies war Commodores erster Blog seit über 3 Monden. Damals freute er sich gerade über die Fertigstellung von IMMER WENIGER. Jetzt freut er sich auf die neue Lesung mit La Hütterova. Das ist ein beachtlicher Durchschnitt. Commodore freut sich demnach rund 4x im Jahr. Der Rest ist ein kreativer Dämmerzustand mit vereinzelten depressiven Highlights, z.B. wenn er an seinem aktuellen Romantext herumbastelt, den Haushalt führt & mit Beaverdog durch den Wienerwald streift.

Falls es Bloggi interessiert: heute ist Hl.Hedwig (auf Spanisch "Edovijis"), das sollte der Korrektheit halber festgehalten werden.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Immer Weniger

... oder Vorläufiger Stillstand einer rasanten Talfahrt. So heißt das Hörspiel, das Commodore fertig geschrieben hat, & zwar zusammen mit Gabriela Hütterova, deren Ressourcen er ausbeuten, deren Schicksal er ausweiden & deren Idiom er verwenden durfte. Sobald das Manus bei der Zupf-Edith (die natürlich nicht Zupf heißt, sondern U.G.; nur zupft sie einem ständig irgendwelche Fussel vom Pullover, wenn man ihr leibhaftig gegenüber sitzt, oder die feinen Härchen, die Mr.Snoop gern an mir abstreift, wenn er Streicheleinheiten einlöst) eingelangt sein wird (fut.ex.!), gehz wieder dahin mit romantischen Hundezonenblox & Naturtiraden wie etwa jener über die am Boden vermodernden Akazienblüten bei den Mistkübeln in der Flotowgasse (gespr.: Flotohgasse; man sagt ja auch nicht Klaus Jürgen Wussoff, sondern Wussoh; sozusagen: w=h. Wenn jetzt einer beispielsweise Wünsch heißen täte, könnte man ihn durchaus Hünscw nennen), eine sich dematerialisierende Blütenpracht, die, wenn es geregnet hat, aussieht wie gekotztes Risotto, dabei aber immer noch seifig riecht. Dann muss natürlich auch noch der Sprizz bitter fertig gemixt werden. Commodore darf sich also literarisch nicht in Etüden verausgaben, sondern muss mit seiner Power (Poher???) haushalten. Eingedenk der hoffentlich bald endgültig überstandenen viralen Insuffizienz seines schätzenswerten Bloggwarz würgt sich Commodore diese paar Beschwichtigungszeilen aus seinen vom Betriebsrat leicht blockierten Hirnwindungen, um nur ja nicht als faul dazustehn. Mit einer Anrufung des Tagesheiligen möge dieser Blog versöhnlich enden: Lieber heil´ger Ferdinand / reiche dem Bloggi deine Hand / geleite ihn durchs weite Land / von Nussdorf bis nach Samarkand / Ich selbst paniere mich mit Sand / an Hellas´ heißem Meeresstrand (=Urlaub in Kos vom St.Dietrichs-Tag bis zum hl.Waldemar) ...

Dienstag, 8. Mai 2007

Tschechen, Slowaken & Franzosen haben heute frei

Heute vor 35 Jahren trat Jakob Maria Seliger, dieser begnadete Misanthrop, der Kilchberger Gruppe bei. Hier seine vom Frühling inspirierte Einstandsetüde DER MENSCH – DIE KRONE DER SCHÖPFUNG (Anm. des Commodore: = das meistgelesene Kleinformat der Schöpfung) : „Alles blühet und stinket. Insbesondere die Akazien im Stadtpark sondern einen Duft ab, der mich an die Desinfektion der Züricher Hauptbahnhofslatrine gemahnt. Sich miteinander aufs Unkontrollierteste vermengende Aromen verwirren die Chronistennase. Der Frühling ist eine Zumutung. Zum Glück ist er nicht ewig, wie etwa auf dem kanarischen Archipel, Madeira und auf den Azoren“. Der Mensch, die Krone der Schöpfung. Naja, Humor muss sein. JMS beendet seine Etüde übrigens wiefolgt: „Die Krone der Schöpfung hält sich für attraktiv und ist dabei ein Ausbund an Hässlichkeit. Eine Missgeburt, die eitel ist und dumm. Die ganze Schöpfung letztlich ein einziger Flop…“. Der gute Cioran nennt sie gar "den ersten Sabotageakt"! Bunkergrüße an Abendgebet & Chief Birke-die-auf-Tannenwipfel-klettert. Euer Commodore.