Mittwoch, 5. September 2012

Finstern Salzburger Nachrichten




SN, SAMSTAG, 18. AUGUST 2012


Auf der Suche nach dem Glück


Ernst Wünsch: Finstern

Roman. Brosch., 260 S., Kitab, Klagenfurt 2012

Wahrheitssucher haben heutzutage keinen guten Stand. Sie gelten als windige Figuren, als Weltflüchtlinge, die sich vor politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen aus dem Staub machen, um sich übernatür-lichen Vorstellungen von einem Dasein jenseits des vernünftig Erreichbaren hinzu-geben. Und Leo Kmetko? Er ist jedenfalls einer, der sich mit dem Hier und Jetzt nicht zufriedengibt.
Deshalb fällt es ihm schwer, sich als nütz-liches Mitglied in die Gesellschaft zu inte-grieren. Er schert aus, das war in seinen jungen Jahren, als er unter die Hippies fiel, nicht anders als heute, da er ein Markt-schreiberstipendium in Finstern antritt. In Finstern? Weil in manchen Büchern Na-men sprechen können, weiß man, dass diese Geschichte düster wird. Ernst Wünsch bedient sich mythologischer Motive, um vom Unbehagen an unserer Zeit zu sprechen. ath

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